Hier
kreuzen sich wichtige Straßen, die u.a. zu den Grenzübergängen mit
Russischer Föderation und Litauen führen. Die Entfernungen von
Olecko zu einigen gewählten Städten betragen: Gizycko - 56 km, Elk -
30 km, Suwalki - 35 km, Goldap - 37 km, Warszawa - 267 km, Bialystok
- 135 km, Olsztyn - 161 km. Der nächste Grenzübergang zum Bezirk
Kaliningrad befindet sich in Goldap. Die Grenzübergänge nach Litauen
befinden sich in Ogrodniki und Budzisko. Bis zum Jahre 1975 war
Olecko
eine
Kreisstadt, was selbstverständlich bedeutete und auch gegenwärtig
bedeutet, dass der Einflussbereich der Stadt die Grenzen der
jetzigen Gemeinde weitgehend überschreitet. Es betrifft sowohl die
Verwaltungsfunktionen für die Bevölkerung sowie die Lokalisierung
von Betrieben, die ihre wirtschaftlichen Aktivitäten führen. Alle
diese Merkmale machen die Stadt zu einem attraktiven Zentrum des
Fremdenverkehrs und der Erholung sowie Standtort für
Wirtschaftinvestitionen. Das Angebot der Stadt ist in diesem Bereich
besonders reich, da es sowohl Grundstücke mit vollständiger
Geländeerschließung sowie fertige Objekte zur Bewirtschaftung
umfasst.
STADTGESCHICHTE
Die meisten Siedlungen auf dem Gebiet des Landes von Olecko sind im
16. Jahrhundert, zur Zeit des Fürsten Albrecht
Hohenzollern
entstanden, der im Jahre 1560 die erste Stadt in diesem Teil des
Fürstenpreußens gegründet hatte. Sie bekam den Namen Margrabowa (von
dem Titel Albrechts - dem Markgrafen von Brandenburg) sowie den
größten Markt in Preußen (über 5.5 ha), der ein wichtiges
Handelszentrum im polnisch-litauisch-preußischen Grenzgebiet
bildete. Die Entwicklung der Stadt war durch Naturkatastrophen, wie
Brände, Epidemien und Kriegsverwüstungen gehemmt. Sie verursachten
große materielle Schäden, bedeutende Verluste der polnischen
Bevölkerung sowie fast vollständige Vernichtung der Zeugnisse aus
früheren Zeiten in Form von Architekturdenkmälern. Von allen
Schicksalsschlägen und historischen Ereignissen haben die Einwohner
von Olecko und der Umgebung durch den Tatarenüberfall in den Jahren
1656-1657, durch die Pestepidemie, welche in den Jahren 1709-1711
auf dem Gebiet der Starostei Olecko 11.000 Opfern gefordert hat,
sowie durch die beiden Weltkriege am meisten gelitten. Als
Grenzkreis wurde Olecko und seine nächste Umgebung zum Schauplatz
blutiger Kämpfe in den Jahren 1914-1915, deren Spuren bis heute in
diesem Lande in Form von Ehrenmälern und zahlreichen
Militärfriedhöfen erhalten geblieben sind. Dia nächste Nachbarschaft
der echt polnischen Gebiete hatte zur Folge, dass der Kreis Olecko
lange Jahre einen polnischen Charakter hatte. Aus Olecko gingen die
Proteste gegen die Germanisierung in Masuren aus. Im Jahre 1659
wurde hier Jan Moneta - Lehrer der polnischen Sprache im
akademischen Gymnasium in Gdansk geboren. In Wojnasy bei Olecko kam
im Jahre 1790 Krystyn Lach Szyrma - Schriftsteller und Gelehrter,
Professor für Philosophie an der Warschauer Universität zur Welt. In
Olecko lebte und arbeitete in den Jahren 1820-1837 Pastor A. F.
Czygan - Gründer und Redakteur der
Zeitschrift
"Nowiny o Rozszerzeniu Wiary Chrzescijanskiej" (Neuigkeiten über die
Verbreitung des Christlichen Glaubens). Er wurde im Jahre 1836 zum
Vorsitzenden der Synode masurischer Pastoren in Olecko, in der
Beschluss gegen die Entfernung der polnischen Sprache aus den
Schulen in Masuren gefasst wurde. Im Jahre 1856 wurde hier Jan Karol
Sembrzycki - Redakteur der Zeitschriften für die polnische
Bevölkerung: "Mazur" (Masure) und "Mazur Wschodniopruski"
(Ostpreußischer Masure), Herausgeber von Kalendern und aktiver
Bildungsaktivist geboren. Einige Jahrhundertelang lebte in Kreis
Olecko überwiegend die polnische Bevölkerung evangelischer
Konfession. Noch kurz vor dem Ausbruch des I. Weltkrieges hat
wenigstens die Hälfte der Einwohner Polnisch als Muttersprache
gesprochen. Die Treue gegenüber der Sprache und Volkstümlichkeit war
jedoch nicht mit dem Nationalbewusstsein verbunden. Die
Volksabstimmung in Olecko im Jahre 1920 wurde zu einer
katastrophalen Niederlage. Für Polen haben lediglich 2 Personen
gestimmt! Als Andenken an den Sieg bei der Volksabstimmung haben die
Deutschen der Stadt den neuen Namen - Treuburg gegeben, der ab 1933
für den ganzen Kreis galt, der bisher Olecko (Kreis Olecko) hieß.
Von Anfang der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts erfolgten in
Olecko positive Umwandlungen, die mit dem Zivilisationsfortschritt
verbunden waren. Die Stadt erhielt Eisenbahnverbindung mit der Welt,
neue Kommunal- und Dienstleistungsanlagen: Gas-, Kraft-,
Wasserversorgungs- und Abwasserleitungen, Schlacht- und Kühlhaus.
Man hat hier Wohnhauser, neue Schulen und öffentliche Objekte
erbaut. Besonders viel hat man im Bereich der Betonung von Schönheit
der natürlichen Lage der Stadt im malerischen Gelände zwischen den
Seen und Wäldern des hügeligen Teils von Masuren getan. Zur Zeit
leben in Olecko fast 17.000 Einwohner. Die ehemalige Staatsgrenze,
die einige zehn Kilometer östlich von der Stadt verlief, trennt
nicht mehr das Land von Olecko von der Suwalki-Augustow-Seenplatte,
sondern bildet dessen natürliche Verlängerung.
KULTUR
Mazury Garbate (Hügelige Masuren) gehört zu den schönsten Ecken
unseres Landes, wo die Seen, Hügel und eine herrliche, oft
jungfräuliche Pflanzenwelt miteinander benachbart sind. Diese
vielfältige Natur inspiriert offensichtlich die "unruhigen Geister"
zum Schaffen und Handeln, so dass Olecko sich einer reichen
kulturellen Tradition rühmen kann, der man auch heutzutage gerecht
zu werden versucht. Olecko ist seit vielen Jahren durch Dichtung und
Theater bekannt. Alles begann mit dem Teatr Poezji (Theater für
Dramatische Dichtung) "Meluzyna",
welches
einige zehn Jahre mit großem Erfolg von Stanislaw Miedziewski
geleitet war. In dem dunklen Jahr, als "Meluzyna" aufgelöst wurde,
tauchte in Olecko Marek Galazka auf und nach einigen Monaten begann
er mit der Aufführung von "Wedrowanie" (Wandern) die Aktivitäten des
Theaters AGT. Die nächsten Jahre seiner Aktivitäten brachten
zahlreiche Erfolge bei den Theaterwettbewerben und
Theaterfestspielen mit sich. Die Gruppe AGT initiierte auch die
Treffen mit dem Laientheater (SZTAMA). Diese Theaterfestspiele
finden in Olecko seit 1979 statt und erfreuen sich nach wie vor
eines großen Interesses der Teilnehmer und Zuschauer. Dank SZTAMA
konnten sich die Zuschauer von Olecko die besten Aufführungen
zahlreicher hervorragenden Alternativtheatern ansehen. Marek Galazka
ist nicht nur Leiter von AGT sondern auch Schöpfer und die
wichtigste Persönlichkeit der Balladengruppe "Po drodze"
(Unterwegs), die durch das Singen der Dichtung von Stachura eine
Generation der jungen Lete erzogen hat, die die Poesie gerne hören
und diese auch fühlen. Die Dichtung war in unserer Stadt oft zu
Gast. Am besten zeugen davon die Veranstaltung "Juni mit der
Dichtung in Olecko", die Zeitschrift "Legary", due satirische
Schöpfung von Waclaw Klejmont sowie das Motto der
Sommerveranstaltung des Kulturzentrums von Olecko - "Ausgerechnet
Olecko", welches wie folgt lautet: "Für alle gibt es Platz genug
unter dem großen Dach des Himmels...". Die Veranstalter waren dabei
durch die Fernsehfilmreihe "Ausgerechnet Alaska" inspiriert, die zu
einem Kultereignis wurde und deren Zuschauer die informelle
Vereinigung der Liebhaber des Films "Ausgerechnet Alaska" gegründet
haben. Die Botschaft dieses Films, der über gewöhnliche Menschen,
eine einfache Existenz mit tieferem Suchen nach etwas mehr, über die
Toleranz, über den Versuch des gegenseitigen Verständnisses und der
Akzeptation spricht wurde zum Leitgedanken für das
Generationentreffen, zu dem anderthalb tausend Menschen aus dem
ganzen Polen ankamen. Das, was "Ausgerechnet Olecko" von anderen
Sommerveranstaltungen unterscheidet, ist deren umfangreiche Formel,
die die Aktivitäten im Bereich von Erholung, Sport, Ökologie,
Integration, Kunst (dabei nicht nur Konzerte, Aufführungen und
Happenings sondern auch schöpferische Werkstätten) miteinander
verbindet. Jeder kann also in der letzten Juliwoche etwas für seinen
empfindlichen Geist finden.
GEOGRAPHISCHE LAGE
Olecko liegt im Teil von Masuren an den
Verkehrswegen
von Elk und Gizycko nach Suwalki und Goldap. Die Lage an den Ufern
des Sees, dem ein Fluss entspringt, der diese Stadt mit seinem
Schleifen durch-schneidet, ist außergewöhnlich malerisch. In der
Nächsten Umgebung sind der Wigry-Nationalpark, der Landschafspark
von Suwalki, der Augustow- und Borecki-Urwald gelegen. Umwelt von
hier befinden sich die Grenzübergänge nach Litauen und Russland. Die
Umgebung von Olecko bietet hervorragende Bedingungen zum Segeln,
Angeln, Pilzesuchen - es ist ein Paradies für Jäger, Wanderer und
Radfahrer. Olecko ist auch ein günstiger Ausgangspunkt für die
Besichtigung der ganzen Region.
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